Die lange Reise der tollen Knolle

Obwohl die Kartoffel heute vom mitteleuropäischen Speiseplan kaum mehr wegzudenken ist, liegt Ihr geografischer Ursprung weit entfernt.

 

Laut Überlieferungen spielte sie bereits 3.000 Jahre v.Chr. in den Anden Südamerikas eine wichtige Rolle. Sie galt in der Kultur der Andenbewohner als Fruchtbarkeitssymbol. Noch heute wird dort die Kartoffelgottheit Axomama verehrt.

 

Im 13. Jahrhundert n.Chr. schufen die Inkas riesige Bewässerungssysteme, um Kartoffeln in Trockengebieten anbauen zu können. Sie nutzten die Kartoffeln zur Herstellung von sogenannten Chuños - in etwa „gefriergetrocknete Kartoffeln“ - die aufgrund ihrer langen Haltbarkeit bis heute das Hauptnahrungsmittel der zeitgenössischen Andenbewohner sind. Auch eine Art Bier, Chicho genannt, lässt sich aus der Knolle brauen.

 

Die Entdeckung - Mit der Entdeckung Amerikas verbunden ist die Entdeckung der Kartoffel für die Europäer. 1525 wurde sie von dem Spanier Pizzaro auf einer Reise in den Anden entdeckt, und die Spanier erkannten nach ihrer Eroberung des Inka-Reiches bald, dass die Kartoffel sich vorzüglich als Proviant für die langen Seefahrten eignete. Es dauerte allerdings noch lange, nämlich bis ca. 1565, bis die Kartoffel auf spanischen Schiffen das erste Mal nach Europa kam.

 

Innerhalb kurzer Zeit gewann die Kartoffelanpfalnzung in Spanien an Bedeutung. Nun begann die braune Knolle ihren Siegeszug durch Europa und gelangte bis nach Italien und Holland. Der englische Seefahrer Sir Francis Drake brachte die Kartoffel bis nach England und Irland, wo schließlich seit Anfang des 17. Jahrhunderts Kartoffeln gepflanzt wurden. Im Jahre 1621 kamen über Spanien, Holland und England die ersten Kartoffeln nach Deutschland. 

 

In Europa wurde die rotschalige Kartoffel zunächst aufgrund ihrer bizarren Blüten geschätzt. Sie wurde deshalb in Botanischen Gärten angepflanzt und in Königshäusern als Delikatesse gehandelt. Erst knapp 200 Jahre später sollte Friedrich der Große erkennen, dass mit der Kartoffel die schweren Hungersnöte bekämpft werden konnten. Zunächst musste er jedoch die Bauern dazu zwingen, die damals als „giftiges Teufelskraut“ verschrienen Knollen anzubauen. Die Ablehnung der Kartoffel lag in der Unwissenheit der Bauern begründet, welche nicht die Knollen in der Erde, sondern die Fruchstände oberhalb verzehrt hatten - und die sind, wie wir heute wissen, giftig. Die Ausführung seines „Kartoffel-Befehls" musste Friedrich der Große sogar von Soldaten überwachen lassen. So begann der Siegeszug der Kartoffel als eines unserer Grundnahrungsmittel.



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